DSW 1912 Darmstadt – Schwimmabteilung

Deutsche Meisterschaften – Viel Licht und etwas Schatten bei DSW-Schwimmern in Berlin

(hg) Rein von den Zahlen war es ein ordentlicher Auftritt des DSW 1912 Darmstadt bei den 129. Deutschen Meisterschaften im Schwimmen. Mit 11 Aktiven wurden 1 Titel, 5 Medaillen, 10 A-Finalteilnahmen und 5 B-Finalteilnahmen erschwommen. Trotzdem war Cheftrainer Alexander Kreisel während der Titelkämpfe nicht immer glücklich. Und das nicht nur, weil sein bester Schwimmer, der Weltmeister Marco Koch, die Qualifikationsnorm für die WM Ende Juli in Budapest knapp verfehlte.

Es ging schon suboptimal los für die DSW-Mannschaft mit dem viertägigen nationalen Saisonhöhepunkt in Berlin. Schon vor Beginn der Reise musste Top-Talent und Finalhoffnung Hubert Szablowski die Reise krankheitsbedingt absagen und dann erwischte es auch Julius Flohr am ersten Wettkampftag. Sein Start über 100m Brust fiel somit ins Wasser. Auch die Leistungen am ersten Tag waren gemischt. Persönliche Bestzeiten, Vereinsrekorde, aber dann auch wieder kleine Enttäuschungen, so zog es sich im Prinzip eigentlich durch die ganzen Tage bis hin zum Schlusstag mit dem Titel und verpasster WM-Norm für den Darmstädter Weltmeister über 200m Brust. Schon am ersten Wettkampftag über 100m Brust (Bronze in 1:00,56, knapp 8/10 Sekunden über Bestzeit) hatte sich bei ihm angedeutet, dass er sich noch nicht optimal fühlt. Er erklärte nach dem Rennen, dass er zwar gefühlt mehr Kraft habe, aber diese nicht ins Wasser bringen könne. Bei einem Schwimmer, der sonst von seiner enormen Gleitfähigkeit lebt, natürlich ein fatales Gefühl. Auch bei der zweiten Darmstädter Medaillenhoffnung lief es nicht konstant rund. Reva Foos konnte am Freitag über 200m Freistil zwar als Zweite das Finale buchen und dabei erstmals die 2-Minutengrenze knacken. Dort ging sie aber zu verhalten an, konnte sich daher nur noch wenig steigern (1:59,43) und musste vier Konkurrentinnen den Vortritt lassen. Athletin und Trainer waren entsprechend enttäuscht. Besser lief es dann über die 100m samstags. Hier stand am Ende die Silbermedaille und auch mit ihrer neuen Bestzeit von 0:55,28 war Foos zufrieden. Leider wird der DSV keine Freistilstaffel zur WM entsenden, so dass die – im Vorfeld ohnehin sehr kleine – WM-Hoffnung nicht erfüllt werden wird.

Stark präsentierte sich das 15-jährige DSW-Talent Anna Elendt. Von den vorgelegten Zeiten her nicht ganz überraschend schwamm sie sich in das Vorderfeld der deutschen Brustschwimmerinnen. Dass es für sie aber zu zwei A-Finalteilnahmen über 50m und 100m Brust reichen würde und sie die erste Einzelmedaille nur um die Winzigkeit von vier Hundertstel verfehlt (50m Brust in 0:31,96), macht definitiv Hoffnung für die Zukunft. Am letzten Wettkampftag konnte Elendt dann mit der Frauen-Lagenstaffel als verdienten Lohn die Silbermedaille sichern. Gute Leistungen lieferten auch die DSW-Herren ab. Julius Flohr konnte mit leidlich auskuriertem Rücken ab dem zweiten Tag ins Geschehen eingreifen und erreichte über 200m Lagen mit Platz 5 und Bestzeit in 2:03,11 seine beste Platzierung. Am letzten Tag konnte er dann mit der Herren-Lagenstaffel Bronze erschwimmen und über 100m Schmetterling im B-Finale in 0:54,61 einen neuen DSW-Rekord aufstellen. Lukas Löwel konnte über 50m Rücken seinen Clubrekord und 100m Rücken seine Bestzeit steigern, verpasste auf beiden Strecken das A-Finale jeweils nur knapp und belegte die Plätze 9. bzw. 11. Jan Fährmann konnte über 50m und 100m Brust ebenfalls zweimal das B-Finale erreichen und belegte auf beiden Strecken Platz 13. Löwel und Fährmann waren am letzten Tag, wie Flohr, Teil der Bronzestaffel, die mit Adrian Balser auf der Freistilstrecke vervollständigt wurde.

Bei den DSW-Frauen konnte sich, neben Foos und Elendt, auch Selina Celar stark präsentieren. Über 50m Schmetterling schwamm sie in 0:28,52 Vereinsrekord und blieb über 50m und 100m Freistil nur knapp über ihren Bestzeiten. Vor allem zeigte sie in der Mix- und der Frauen-Lagenstaffel mit Zeiten unter 0:57 auf 100m Freistil sehr gute Leistungen, die mit Silber in der Frauenstaffel belohnt wurden. Diese Staffel schwamm sie zusammen mit Rückentalent Marlene Hirschberg, Anna Elendt und Reva Foos. Eine weitere DSW-Staffel hatte am vorletzten Wettkampftag symptomatisches Pech. Die Mix-Lagenstaffel war zumindest mit Medaillen- wenn nicht sogar mit Titelchancen an den Start gegangen. Die waren jedoch schon am Start buchstäblich ins Wasser gefallen, als Startschwimmer Lukas Löwel abrutschte. Er kämpfte zwar ebenso wie der Rest des Teams (Anna Elendt, Julius Flohr und Selina Celar), aber am Ende musste sich das Quartett knapp geschlagen mit Platz 4 zufrieden geben. Mit normalem Start wäre auch hier mindestens Silber möglich gewesen.

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Unsere Silber-Mädels von der Lagenstaffel – Mehr Bilder in den Impressionen

Die anderen jungen DSW-Talente lieferten gute Leistungen, auch wenn sie ihre Zeiten von den Jahrgangsmeisterschaften vor zwei Wochen meist nicht ganz wiederholen konnten. Das galt für die schon erwähnte Marlene Hirschberg ebenso wie für die ebenfalls 16-jährigen Carolin Albers und Ante Dany. Alle schwammen in die Nähe ihrer Bestzeiten, konnten sich aber nicht steigern. Sie nahmen jedoch Erfahrung mit und machen mit ihrer Entwicklung Hoffnung auf die Zukunft im Darmstädter Schwimmsport. So äußerte sich Alexander Kreisel auch insgesamt positiv “Die Jüngeren haben sich gut verkauft und die Älteren haben fast alle mindestens eine Bestzeit erreicht. Ich bin wirklich zufrieden, die Lagenstaffeln waren besonders stark. Eine tolle Teamleistung!”

Alle DSW-Ergebnisse:

Carolin Albers
100m F 32. 0:58,39
50m F 34. 0:27,15

Selina Celar
50m S 23. 0:28,52 – pB, VR
100m F 23. 0:57,91
4x100m L mix 4. 4:00,78 (F 0:56,98)
50m F 21. 0:26,60
4x100m L w 2. 4:15,37 (F 0:56,79)

Anna Elendt
200m B abgemeldet (VL 16. 2:38,05)
50m B 4. 0:31,96 -pB (VL 4. 0:32,09)
100m B 6. 1:11,89 (VL 5. 1:11,46)
4x100m L mix 4. 4:00,78 (B 1:11,20)
4x100m L w 2. 4:15,37 (B 1:10,94)

Reva Foos
200m F 5. 1:59,43 – pB, VR (VL 2. 1:59,66 – pB, VR)
100m F 2. 0:55,28 – pB, VR (VL 3. 0:55,61)
50m F 20. 0:26,59
4x100m L w 2. 4:15,37 (S 1:02,02)

Marlene Hirschberg
100m R 35. 1:06,68
50m R 18. 0:30,36
4x100m L w 2. 4:15,37 (R 1:05,72)

Adrian Balser
50m R 37. 0:28,07 – pB
4x100m L m 3. 3:45,86 (F 0:52,50)

Ante Dany
200m F 42. 01:57,40

Jan Fährmann
100m B 13. 1:03,14 – pB (VL 16. 1:04,06)
50m B 13. 0:28,70 (VL 13. 0:28,72)
200m B 18. 2:21,78
4x100m L m 3. 3:45,86 (B 1:02,85)

Julius Flohr
200m L 5. 2:03,11 – pB (VL 5. 2:03,50 – pB)
400m L abgemeldet (VL 10. 4:34,90)
4x100m L mix 4. 4:00,78 (S 0:53,92)
100m S 12. 0:54,61 – pB (VL 14. 0:55,25 – pB)
4x100m L m 3. 3:45,86 (S 0:53,60)

Marco Koch
100m B 3. 1:00,56 (VL 3. 1:00,79)
50m B 18. 0:29,10
200m B 1. 2:08,69 (VL 1. 2:10,68)

Lukas Löwel
100m R 11. 0:56,80 – pB (VL 12. 0:57,42 pB)
50m R 9. 0:26,21 – pB, VR (VL 9. 0:26,47)
4x100m L mix 4. 4:00,78 (R 0:58,68)
4x100m L m 3. 3:45,86 (R 0:56,91)

VL – Vorlauf
pB – Persönliche Bestleistung
VR – Vereinsrekord
R,B,S,F,L – jeweilige Lage

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Ansprechpartner

DSW 1912 Darmstadt
Schwimmabteilung
schwimmabteilung@dsw-1912.de